DIMDI steht als Abkürzung für Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Es war eine dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstellte Bundesbehörde für Gesundheit mit Sitz in Köln. Das Institut fokussierte sich auf die Herausgabe von Klassifikationen zur Kodierung von Diagnosen und Operationen, sowie die Pflege von Informationssystemen für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Bewertung von gesundheitsrelevanten Verfahren (Health Technology Assessment). Seit dem 26. Mai 2020 fungiert das ehemalige DIMDI als Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Dienstsitz Köln.
Inhaltsverzeichnis
Historie zur Entstehung des DIMDI
Das Institut wurde am 01. September 1969 als nicht-rechtsfähige Bundesanstalt gegründet und hatte zum Ziel, alle relevanten Informationen hinsichtlich der Medizin und ihren Nebengebieten zu sammeln und Interessenten zur Verfügung zu stellen. Mittels Fachbibliotheken wurden Datenbanken errichtet und Auftragsrecherchen bearbeitet. Im Jahr 1970 wurde die erste Datenbank des DIMDI ins Leben gerufen – MEDLINE. Ihr folgten weitere Datenbanken aus Medizin, Biologie und Veterinärmedizin. Ab dem Jahr 1975 konnten Forschungsinstitute selbstständig über DIMDINET wissenschaftlich recherchieren. Seit den 90er Jahren ist das Institut bis heute ein wichtiger Experte für medizinische Informationssysteme und Begriffssysteme. Mit der Eingliederung in das BfArM stellt das DIMDI seit Mai 2020 als Behörde im Ressort des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wesentliche, für das Gesundheitswesen relevante, Informationen zur Verfügung.
Aufbau des DIMDI
Das Institut ist seit dem 26. Mai 2020 in das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit Dienstsitz in Köln integriert. Die Abteilungen des ehemals als DIMDI bezeichneten Bereichs sind in das Organigramm des BfArM überführt.
Aufgaben des BfArM Dienstsitz Köln (ehemals DIMDI)
Die Aufgabenfelder des Instituts bestimmt das Bundesministerium für Gesundheit durch gesetzliche Aufträge und Verordnungen. Somit ergeben sich folgende Tätigkeitsbereiche:
- Herausgabe von amtlichen Klassifikationen für den deutschsprachigen Raum wie ICD-10-GM, ICD-O-03, ICF und OPS zur Verschlüsselung von Diagnosen, Operationen und Prozeduren
- Pflege von medizinischen Technologien, Nomenklaturen und Katalogen
- Betrieb des „Informationssystems Arzneimittel“ mit Registern und Informationen des Bundes und der Länder
- Betrieb des „Informationssystems Medizinprodukte“ mit Online-Erfassung von Anzeigen, Bescheinigungen, etc.
- Betrieb des „Forschungszentrums (DaTraV)“ mit pseudonymisierten Versorgungsdaten
- Betrieb des „Informationssystems Health Technology Assessment (HTA)“ mit HTA-Berichten, Themensammlungen und Prozessmanagement
- ergänzende Datenbanken zur öffentlichen Recherche wie das Deutsche Register Klinische Studien oder das Samenspender-Register
- DIMDI Serviceleistungen für Betrieb und Zugriff auf Informationssysteme und Datenbanken
Das Institut veröffentlicht jährlich, in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), die ICD-10 und OPS Kataloge, welche Grundlagen zur Ermittlung einer Diagnosis Related Group (DRG) darstellen. Auch die Vorschläge zur Weiterentwicklung von ICD-10 und OPS Kodierungen werden im Zuge des jährlichen Antragsverfahrens durch das Institut entgegengenommen, bearbeitet und ggf. in den darauffolgenden Katalogen umgesetzt.
Weitere, relevante Informationen:
- aG-DRG System
- BfArM – Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte
- BMG – Bundesministerium für Gesundheit
- Das Abhängigkeitsverhältnis der Akteure im G-DRG System
- DAHTA
- DRG – Diagnosis Related Groups
- G-DRG System
- InEK – Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus
- HTA – Health Technology Assessment
- ICD-10-GM
- OPS – Operationen- und Prozedurenschlüssel