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Kodierratgeber (auch Kodierleitfäden) sind zumeist Broschüren, die zur Veranschaulichung der Vergütungssituation medizinischer Verfahren dienen. In den meisten Fällen liegt die stationäre Versorgung zu Grunde. Diese wird in Deutschland über sogenannte Fallpauschalen, auch Diagnosis Related Groups (DRG) genannt, vergütet. Das G-DRG System erfährt eine jährliche Aktualisierung, die durch das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) herausgegeben wird.

Ein Bestandteil zur Berechnung der Fallpauschalen sind die Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS), die stationäre medizinische Verfahren in Codes abbilden. Herausgegeben werden diese, ebenfalls jährlich überprüft und ggf. angepasst, durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM; ehemals Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Für die Durchführung vieler dieser Verfahren benötigt das Krankenhaus medizinische Produkte (Arzneimittel und/oder Medizinprodukte).

In der Regel informieren sich die Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten, nach Erscheinen der neuen Regelwerke im Herbst eines jeden Jahres, über die aktuellen Sachverhalte und schreiben diese in Form von Kodierratgebern nieder. Diese können auch von Beratungsunternehmen und Fachgesellschaften erstellt werden und dienen den Krankenhäusern als Hilfestellung für eine korrekte Kodierung.

 

Infografik zum Thema Kodierratgeber - Veranschaulichung der Vergütungssituation von medizinischen Produkten/Verfahren

Kodierratgeber – Veranschaulichung der Vergütungssituation

 

Alternative zum klassischen Kodierratgeber

Eine digitale Ergänzung / Alternative zum klassischen gedruckten Kodierratgeber- / Leitfaden bietet die Online Plattform reimbursement.INFO. Auf dieser können medizinische Produkte kostenfrei mit den entsprechend zugehörigen OPS und ICD-10 Schlüsseln (uvm.) dargestellt werden.

Ein besonders hervorzuhebender Nebeneffekt ist, dass auf Basis dieser Verknüpfungen zeitgleich evaluiert werden kann

  • welche Krankenhäuser diese Verfahren (OPS) einsetzen,
  • welche Krankenhäuser diese Patienten (ICD-10) behandeln,
  • innerhalb welcher Fachabteilungen dies geschieht,
  • in welche Fallpauschale (DRG) diese Fälle laufen,
  • wie hoch sich die Vergütung hierfür gestaltet,
  • ob ein Zusatzentgelt oder auch ein NUB Anfrageverfahren hierzu besteht,
  • wie alt die PatientInnen sind,
  • ob diese männlich oder weiblich sind,
  • was sich anhand der zugeteilten Kodierungen verändert hat bzw. verändern wird
  • und uvm.

Ein entsprechender Blogeintrag beschäftigt sich mit der Frage, ob gedruckte Ratgeber / Leitfäden überhaupt noch zeitgemäß sind oder ob im Zuge der Digitalisierung nicht eine digitale Version dieser Ratgeber ratsam wäre: Sind gedruckte Kodierratgeber noch zeitgemäß?

 


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